Außer in Slowenien, könnte ab Sommer nächsten Jahres der Verkauf von Cannabinoiden, also Arzneimitteln, die Cannabis enthalten, auch in Kroatien erlaubt werden. Der Gesundheitsminister Siniša Varga hat eine Kommission zur Analyse der Anwendung von Medizinalhanf gegründet, deren Ziel es ist die Anwendung von Cannabinoiden bei Krebs, multipler Sklerose oder anderen schweren chronischen Erkrankungen zu erforschen. Eine weitere Frage die geklärt werden muss ist die Kostenfrage. Unklar ist bis jetzt, ob die Krankenkasse diese Medikamente bezahlen soll oder ob der Patient selber in die Tasche greifen muss. In den meisten EU-Ländern müssen solche Arzneimittel selbst bezahlt werden, daher ist diese Lösung wohl auch für Kroatien zu erwarten. Zu den Aufgaben der Kommission gehört es auch die Wirksamkeit zu erforschen, zu Bestimmen bei welchen Krankheiten diese Medikamente eingesetzt werden dürfen, sich anzuschauen wie andere EU-Mitgliedsstaaten mit dem Thema umgehen und zu analysieren wie hoch das Missbrauchsrisiko ist.
Der Vorsitzende des Ausschusses, Ognjen Brborović sagte: «Die Beweise sind so eindeutig, dass es kein Dilemma darum gibt, ob Cannabis von den Experten genehmigt wird. Mögliche Zweifel kann nur die Tatsache hervorrufen, dass Cannabis als Droge bezeichnet wird und dass viele nicht in eine andere Richtung denken können.» Er meinte weiter, dass er sich sicher sei, dass die Entscheidung positiv ausfallen wird, aber dass es gut sei, dass über das Thema diskutiert wird und nicht nur die Lösungen von anderen Ländern übernommen werden.
Der Pharmakologe Jospi Čulig betonte abschließend noch: «Ich bin absolut dafür, dass Cannabis als Arzneimittel legalisiert wird, aber ich bin nicht dafür, dass sich unsere Nation berauscht.»