Nachdem die kroatische Nationalmannschaft die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien erfolgreich beenden konnte, war die Freude in Kroatien nahezu grenzenlos. Die Vorfreude auf die WM ist allerdings getrübt, denn die Kroaten werden in Brasilien auf Josip Simunic verzichten müssen. Der Nationalspieler hatte im Anschluss an das Qualifikationsspiel gegen Island in Zagreb zum Mikrofon gegriffen und mit den Fans im Wechsel „Za Dom –Spremni!“ gerufen. Im Deutschen kann man dies mit „Für die Heimat – Bereit!“ übersetzen. Brisant hieran ist die Tatsache, dass dieser Spruch als Gruß der faschistischen Ustascha diente, die wiederum von der NS inspiriert wurde und in den 1940er-Jahren ein wahres Terrorregime in Bosnien und Kroatien führte. Der kroatische Gesetzgeber verbietet den Ustascha-Gruß, ebenso wie Deutschland den Hitlergruß unter Strafe stellt.
Fifa bestraft Josip Simunic
Berichten zufolge reagierte die kroatische Justiz auf diesen Vorfall und verhängte ein Bußgeld gegen Josip Simunic, der allerdings keine Reue zeigte. Die Fifa leitete zudem ein Disziplinarverfahren ein. Im Zuge dessen wurde der Nationalspieler für insgesamt zehn Spiele ab der Eröffnung der WM-Endrunde gesperrt und wird demnach nicht an der Weltmeisterschaft in Brasilien teilnehmen können. Außerdem darf er den Spielen noch nicht einmal als Zuschauer im Stadion beiwohnen. Mit dieser harten Strafe sanktioniert der Fifa-Weltverband das rassistische Verhalten von Simunic, das nicht geduldet wird.
Aktuell sorgt die Sperre von Josip Simunic in Kroatien für Aufregung und Empörung. Nationaltrainer Niko Kovac zeigte sich laut „kleinezeitung.at“ „schockiert und enttäuscht“. Ähnlich reagiert auch der kroatische Fußballverband. Simunic selbst will nun vor Gericht gegen die Strafe der Fifa angehen und so juristisch für seine WM-Teilnahme kämpfen.
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