Staatsschulden sind praktisch in jedem Land der Erde Teil des staatlichen Haushaltes und somit zunächst einmal nichts Ungewöhnliches. Für Kroatien könnten diese nun aber zu einem ernsthaften Problem werden. Unabhängig von der Krise, die nach wie vor um sich greift, setzt die Schweizer Großbank Kroatien gegenwärtig mächtig unter Druck und fordert insgesamt rund 45 Millionen US-Dollar zurück. Um die Forderung durchzusetzen, reicht die UBS laut „faz.net“ Klage bei einem Bundesgericht in New York ein.
Kroatien soll Staatsschulden tilgen
Hintergrund der gesamten Angelegenheit ist der Umstand, dass das einstige Jugoslawien im Jahr 1988 beträchtliche Schulden bei der UBS machte. Damals sollte auf diese Art und Weise die schwächelnde Wirtschaft angekurbelt werden. Medienberichten zufolge wurden die betreffenden Staatsschulden nach dem Krieg im Jahr 2001 unter den ehemaligen Mitgliedsstaaten Jugoslawiens aufgeteilt. Während alle anderen Nachfolgestaaten das Geld bereits an die UBS zurückgezahlt haben sollen, blieb Kroatien die 45 Millionen US-Dollar schuldig.
In den vergangenen Jahren soll es immer wieder Verhandlungen bezüglich der Rückzahlung der Staatsschulden gegeben haben, jedoch ohne Erfolg. Bislang konnte keine Einigung erzielt werden, weshalb sich die Bank schlussendlich gezwungen sah, rechtliche Schritte einzuleiten. Nun muss sich ein New Yorker Bundesgericht mit dem Sachverhalt auseinandersetzen und endlich Klarheit schaffen. Für die UBS steht aber fest, dass Kroatien die Staatsschulden in Höhe von 45 Millionen US-Dollar zeitnah zurückzahlen muss. Zunächst muss das Gericht jedoch ein Urteil sprechen, was noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen dürfte.
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