Von den 1185 kroatischen Inseln sind Jabuka (zu Deutsch „Apfel“) und Brusnik die einzigen Inseln, die volkommen aus Lava bestehen. Jabuka und Brusnik bilden zusammen mit der Insel Palagruža, die teilweise aus Lava besteht, das so genannte „Adriatische Vulkandreieck“ und gehören zur Inselgrupe von Vis.
Geologischen Theorien zufolge entstanden Jabuka und Brusnik, sowie Teile der Bucht von Komiš auf Vis und Teile von Palagruža, durch Magmaströme, die sich vor rund 200 Millionen Jahren ins Meer ergossen, als es zum Auseinanderbrechen des Urkontinents Pangäa kam.
Die Insel Brusnik
Brusnik ist unbesiedelt und befindet sich auf offenem Meer 23 km westlich der Insel Vis, wo das Meer sehr tief und reich an Fischen ist. Die unbesiedelte Insel vulkanischen Ursprungs hat eine Oberfläche von cca. 3 ha und ist gesetzlich geschützt. Sie ist etwa 200 m lang und bis zu 150 m breit.
Da sich die Insel auf offener See befindet und permanent starken Winden und hohen Meereswellen ausgesetzt ist, bietet sie sehr raue Lebensbedingungen für Flora und Fauna. Kaum etwas – außer der endemischen Pflanze „dubrova?ka ze?ina“ und einer endemischen schwarzen Eidechse – gedeiht auf Brusnik.
Ein interessantes Phänomen tritt bei Brusnik auf: Sobald sich ein Schiff der Insel nähert, wird dessen Kompass vollständig unbrauchbar und spielt verrückt. Der Grund dafür ist, dass sich in den Felsen der Insel eine große Menge an Eisenerz (Magnetit) befindet, das auf die Magnetnadel des Kompasses wirkt.
Auf der westlichen Seite von Brusnik befinden sich kleine Buchten, die es erlauben, ein Boot an Land zu ziehen, während die Klippen auf der östlichen Seite steil ins tiefe Meer hinabfallen und an dieser Stelle die Lavainsel unzugänglich machen.
In der Geschichte von Vis wird eine Zeit erwähnt, als die Menschen nur vom Fischfang und Meer lebten. In den Wintermonaten seien Fischer aus Vis wegen des Hummerfangs regelmäßig nach Brusnik gekommen und waren dann auf der Insel dazu gezwungen, wie Höhlenmenschen zu leben.
Jabuka – die „Apfelinsel“
Die andere Lavainsel, Jabuka (zu Deutsch „Apfel“), liegt in west-nordwestlicher Richtung von der Strecke Komiža nach Vis, cca. 70km entfernt. Auch im vulkanischen Gestein dieser Insel befindet sich Magnetit, weshalb man sich in der Nähe der von Jabuka nicht mehr auf das Navigationsinstrument verlassen kann. Da sich Jabuka weit entfernt von allen Meereswegen befindet, sind die einzigen Schiffe, die man hier sichten kann, Besucher, dessen Reiseziel gerade Jabuka ist.
Die Insel hat keine Küste und das umliegende Meer ist sehr tief, was das Ankern fast unmöglich macht. Sie ist fast vollständig unzugänglich, da die Felsen fast senkrecht empor ragen. Jabuka ist im Grunde genommen ein 97 m hoher pyramidenförmiger Felsen. Nur bei ruhigem Meer ist die Insel auf der südwestlichen Seite zugänglich, dies ist jedoch nicht oft der Fall, denn auf offenem Meer weht immer ein starker Wind.
In der Zeit der Ruder- und Segelschiffe trauten sich nur die wagemutigsten Fischer, zu Jabuka zu fahren, um dort fischen zu können. Zur Insel trieb sie auch die Notwendigkeit, ihre Familien versorgen zu müssen und die Tatsache, dass der Fang um die kleine Insel jedes Mal gut war – große Fische und Hummer waren keineswegs eine Seltenheit.
Im Sommer und bei schönem Wetter versetzt einen diese kleine Lavainsel in Erstaunen und ruft gleichzeitig Angst hervor. Zum Verhängnis oder zu einem lebensgefährlichen Abenteuer kann der Besuch der Insel Jabuka im Winter, wenn orkanische Bura weht, werden. Etwas Anziehendes und Aufregendes hat Jabuka auf jeden Fall, denn begeisterte Besucher hat sie Jahr für Jahr mehr.
Wenn Sie nun auch Lust dazu bekommen haben, einen Ausflug zu einer der zwei Lavainseln Kroatiens zu machen, empfehlen wir Ihnen eine erfahrene Schiffsmannschaft und hoffen für Sie auf schönes Wetter.