Seit November 2011 bezieht Deutschland einen Großteil seines Erdgasbedarfs über die Gasleitung Nord-Stream-Pipeline oder auch bekannt als die Ostseepipeline. Um auch andere Mitgliedsstaaten der EU auf diese Weise mit Erdgas zu beliefern plante Russland, mit einigen anderen Staaten wie Serbien, Bulgarien und Ungarn, den Bau der South-Stream-Pipeline. Diese beiden Pipelines zusammen hätten dann ganz Europa mit Gas versorgt und Russland hätte die Ukraine, Weißrussland und die baltischen Staaten umgehen können. Wegen Russlands Verhalten dem Konflikt in der Ukraine gegenüber blockierte Bruxelles nun aber dieses Projekt und wies die Staaten die schon Verträge mit Russland unterzeichnet haben darauf hin, dass diese Gasleitung nicht der Energiepolitik der EU und der daraus hervorgehenden Gesetzen entspricht. Laut Gesetz dürfen der Gaslieferant und die Pipeline nicht der gleichen Firma, in diesem Fall Gazprom, angehören.
Russland hat sich nach dem scheitern des South-Stream-Pipeline Projekts verstärkt der Türkei als neuem Geschäftspartner in der Erdgasbranche zugewandt. Nun ist geplant das Gas über den schon bestehenden Blauen Strom über die Türkei bis nach Griechenland zu befördern, um es dann an alle anderen interessierten EU-Staaten weiterzuleiten. Doch besonders Serbien, Bulgarien und Ungarn befinden sich jetzt in einer unangenehmen Lage, da sie nicht nur finanziell, sondern auch diplomatisch und politisch viel in die South-Stream-Pipeline investiert haben.
Während dieser angespannten Situation, während diesem kalten Energiekrieg der über Gasleitungen ausgefochten wird, wird der Bau des LNG-Terminals auf der Insel Krk immer wahrscheinlicher. Zurzeit bezieht die EU ein drittel ihres Erdgasbedarfes aus Russland. Durch das geplante Terminal würde der Baltik, über den polnischen Hafen Swinoujscie, mit der Adria und somit mit dem Mittelmeer verbunden werden. Somit würde der Einfluss Russlands deutlich verringert werden und Kroatien würde wirtschaftlich von diesem Projekt profitieren.
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