Bereits seit Jahrzehnten herrscht zwischen Kroatien und Slowenien ein Grenzstreit, der vor allem die Grenze in der Bucht von Piran betrifft. Wer seinen Urlaub auf der Halbinsel Istrien verbringt und seine wohlverdienten Ferien an der nördlichen Adria genießt, ahnt nicht, welch große Konflikte wegen des Grenzverlaufs existieren. Aktuellen Medienberichten zufolge spitzt sich der Grenzstreit nun zu, denn das entsprechende Schiedsverfahren soll gescheitert sein.
EU bemühte sich um Einigung im kroatisch-slowenischen Grenzstreit
Seit mittlerweile Jahrzehnten streiten sich die Slowenen und Kroaten über den Verlauf der Grenze in der Bucht von Piran. Vor sechs Jahren schaltete sich sogar die Europäische Union ein und bemühte sich im Rahmen eines Schiedsverfahrens um eine einvernehmliche Lösung. Wie unter anderem auf „rp-online.de“ zu lesen ist, hat sich Kroatien nun aus dem internationalen Schiedsverfahren zurückgezogen, so dass dieses als gescheitert betrachtet werden kann.
Aus dem Bericht geht hervor, dass das Parlament Kroatiens einstimmig beschlossen habe, das Schiedsgericht zu verlassen. Die Kroaten zogen so die Konsequenz aus den jüngsten Skandalen rund um das internationale und durch die EU vermittelte Schiedsverfahren. Auslöser dafür soll das indiskrete Verhalten des Vertreters Sloweniens im Schiedsgericht sein, denn dieser soll interne Informationen ausgeplaudert haben. Die kroatische Regierung will dies über den eigenen Geheimdienst erfahren haben, wie „spiegel.de“ meldet. Demnach sollen Informationen zu dem eigentlich noch nicht gefällten Urteil öffentlich bekannt geworden sein. Darin heißt es, dass Slowenien etwa zwei Drittel der Piran-Bucht zugesprochen werden soll. Auch der Rücktritt des slowenischen Schiedsrichters und einer Expertin des Außenministeriums konnte die Kroaten nicht besänftigen, so dass diese einen Schlussstrich zogen.
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