Der in Deutschland wegen Mordes angeklagte Ex-Geheimdienstchef Josip Perkovic wurde inzwischen nach Deutschland ausgeliefert.
Der Vorwurf der Bundesanwaltschaft lautet: Mord an einem Exil-Kroaten in Wolfratshausen im Jahr 1983. Bereits am Freitag sei der Angeklagte in Zagreb an seinem Haus abgeholt und nach München geflogen worden.
Perkovic selbst bestreitet, an dem Mord beteiligt gewesen zu sein. Angeblich soll er sogar davon ausgehen, in Deutschland keine faire Verhandlung zu erhalten. In den letzten Wochen ging es in diesem Fall bereits heiß her, da mehrere Auslieferungsgesuche zunächst abgelehnt worden sind. So hatte die kroatische Regierung offenbar nicht ganz grundlos nur drei Tage vor dem Beitritt Kroatiens zur EU ein Gesetz auf den Weg gebracht, welches den europäischen Haftbefehl begrenzt, und zwar auf Straftaten, die nach August 2002 begangen wurden. Hierdurch konnten Perkovic und andere verdächtige Personen einige Zeit vor der Auslieferung geschützt werden. Nun gelang es den deutschen Behörden doch, den Kroaten nach Deutschland bringen zu lassen. So wurden Kroatien durch die EU erhebliche Sanktionen angedroht, sollte die Gesetzeslage nicht wieder geändert werden. Kroatien musste demzufolge handeln.
Perkovic drohte jedoch zunächst, andere umstrittene Fälle des Geheimdienstes auszupacken.