Kroatien – der neuste Mitgliedsstaat der EU – hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Schulden gemacht als von der EU tolerierbar. Dieses Defizit muss nun behoben werden. So befindet sich das Land bereits seit dem 28.01.2014 in einem offiziellen Defizitverfahren der EU. Unweigerlich muss man die Schulden nun in den Griff bekommen, da andernfalls Strafen drohen. Dies hat die Landesregierung nun dazu veranlasst, neue Steuern einzuführen. Gleichzeitig sollen Einsparungen vorgenommen werden.
Konkret soll es demnächst Steuern auf das Glücksspiel geben. Zudem soll ab dem Jahr 2016 eine Immobiliensteuer eingeführt werden, die den Staatshaushalt hoffentlich auf Kurs bringt. Da das derzeitige Pensionssystem den Staat viel Geld kostet, plant man in diesem Bereich ebenfalls eine Änderung, die sich auf die Schulden des Landes positiv auswirken soll. Die steuerlichen Mehreinnahmen reichen jedoch nicht aus, um die Schulden im Land auszugleichen, weshalb zudem Einsparungen vorgenommen werden. Diese treffen die Bereiche Arbeitslosengeld, Subventionen, aber auch Gesundheitswesen.
Durch die Neustrukturierung soll es in der Staatskasse klingeln. Zum einen spart man sich Ausgaben in Höhe von rund 3,6 Milliarden Kuna, zum anderen können die Einnahmen um rund 4,7 Milliarden Kuna gesteigert werden.
Kroatiens Frist, um die Schuldenkrise zu überwinden, läuft bis zum Jahr 2016. Derzeit gibt es ein Budgetdefizit von rund 5,4 des BIP, welches allerdings auf unter 3% sinken muss. Die Schulden liegen derzeit bei rund 62% des BIP und sollen auf unter 60% gesenkt werden. Dieser harte Sparkurs zeigt, dass Kroatien durchaus bereit ist, etwas für den Status „Mitgliedsland der Europäischen Union“ zu tun.