In dreieinhalb Jahren hat Kroatien seiner Staatskasse durch die Eintreibung von Steuerschulden rund 2 Milliarden Kuna eingebracht. Durch vier Neuverhandlungsrunden und Ratenzahlungen versuchte der Staat es den Steuerschuldnern etwas zu erleichtern ihre Schulden zu begleichen. Dies wurde bis zum Juli 2013 angeboten und danach kam es zur Zwangseintreibung, bzw. zu Pfändungen.
Die Schulden der Unternehmen betrugen insgesamt 5,2 Milliarden Kuna und davon wurden bis jetzt 1,7 Milliarden Kuna bezahlt. Für die Unternehmen wurde von 2011 bis 2013 eine Ratenzahlung auf drei Jahre angeboten. Zu dieser Zeit waren dann auch die Zinsen deutlich niedriger und betrugen nur 8,3 %. Denen, die kein Geld hatten um die Schulden zu begleichen, blieb das Insolvenzverfahren, bei dem dann der Staat einen teil der Schulden erließ. Danach konnte es allerdings zu Veränderungen in der Eigentümerstruktur kommen.
Als diese Aktion begann hatten 600 000 Bürger Steuerschulden. Der Gesamtbetrag belief sich auf 12,8 Milliarden Kuna, davon waren 5,7 Milliarden Verzugszinsen. Viele hatten keine Mittel, aber auch keine Lust, ihre Schulden zu bezahlen. In einem Jahr haben 24 577 Privatpersonen Neuverhandlungen ihrer Schulden beantragt. Alle diese Bürger zusammen schuldeten dem Staat über 1,57 Milliarden und bis jetzt wurden davon 246,8 Millionen Kuna bezahlt. Für Privatpersonen gab es zwei Möglichkeiten. Sie konnten entweder eine einmalige Zahlung leisten und ihnen wurden dann die Verzugszinsen erlassen oder sie konnten eine Ratenzahlung auf maximal 60 Monate mit 4,5% Zinsen vereinbaren.
Wie erfolgreich diese Aktion war, wird man erst sehen wenn alle Ratenzahlungen abgeschlossen sind.