Der 1. Juli 2013 war ein wichtiges Datum in der Geschichte Kroatiens, denn an diesem Tag wurde das Land offiziell Mitglied der Europäischen Union. Der EU-Beitritt weckte bei vielen Kroaten große Hoffnungen auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation des Landes. Mittlerweile ist über ein Jahr vergangen, so dass sich ein erstes Fazit anbietet.
Schon der Start Kroatiens in der EU war alles andere als positiv, denn die Auslieferung des früheren Geheimdienstlers Josip Perkovic wurde zunächst von Kroatien verweigert und sorgte für Schlagzeilen, wie „tt.com“ zu berichten weiß. Die EU-Kommission drohte mit Strafen und schlussendlich wurde Perkovic zu Beginn des Jahres 2014 doch ausgeliefert. Spannungen zwischen Brüssel und Zagreb ließen sich allerdings nicht leugnen.
Kroatien steckt nach wie vor in der Krise
Laut „tt.com“ bemängeln kroatische Unternehmer die schlechte Organisation in ihrem Land, denn hierdurch würden unter anderem EU-Fonds nicht ausgeschöpft. Zudem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Kroatien bereits seit Jahren in der Krise steckt. Seit dem Beitritt zur EU hat sich dies eher noch verschlechtert, was unter anderem der Anstieg der Arbeitslosenquote zeigt. Darüber hinaus übt Brüssel im Rahmen des EU-Defizitverfahrens Druck aus.
Bislang hat sich die kroatische Regierung also äußerst schwer getan, Nutzen aus dem EU-Beitritt zu ziehen. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung wächst, während das Wirtschaftsinstitut Zagreb eine Senkung des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent prognostiziert.
Bild:
Croatia EU flags“ von Bogdan Giu?c? – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons