Die Serben in Kroatien machen knapp fünf Prozent der gesamten Bevölkerung aus und gelten als größte nationale Minderheit im Land. In manchen Regionen sind die Serben besonders stark vertreten, so dass beispielsweise in Banija, Lika und der Baranja die serbische Kultur allgegenwärtig ist. Dies trifft in besonderem Maße auf die Gemeinden Erdut, Sodolovci, Jagodnjak, Gvozd, Dvor, Vrhovine, Donji Lapac, Krnjak, Borovo, Biskupija, Markusica, Civljane, Ervenik, Negoslavci, Kistanje und Trpinja zu, denn hier sind die Serben sogar in der Überzahl.
Als anerkannte nationale Minderheit genießen die Serben in Kroatien einige Rechte, die ein Referendum allerdings einschränken wollte. Einige Kriegsopfer und Veteranen verfassten im letzten Jahr eine Petition, die die Rechte der kroatischen Serben beschränken sollte. Rund 600.000 Unterschriften wurden im Zuge dessen gesammelt. Nichtsdestotrotz wird es kein entsprechendes Referendum geben, wie aktuell unter anderem auf „orf.at“ zu lesen ist.
Kroatisches Verfassungsgericht untersagt Referendum
Sinn und Zweck des geplanten Referendums war die kyrillische Sprache in Kroatien zu beschränken. So sollte darüber abgestimmt werden, ob den Serben die Nutzung ihrer Muttersprache und ihres eigenen Alphabets nur noch in Orten und Gemeinden erlaubt werden soll, sofern sie dort die Bevölkerungsmehrheit ausmachen. Das kroatische Verfassungsgericht machte den Initiatoren nun allerdings einen Strich durch die Rechnung und untersagte ein solches Referendum, weil dieses nicht mit der Verfassung Kroatiens vereinbar sei. Diese räumt Minderheiten das Recht ein, ihre Sprache und Schrift offiziell zu nutzen, sofern sie ein Drittel der örtlichen Bevölkerung stellen. Daher finden sich in vielen kroatischen Gemeinden unter anderem Schilder in kyrillischer Schrift, während auch die serbische Sprache aktiv im öffentlichen Leben benutzt wird. Der Versuch der Nationalisten, dies zu ändern, ist folglich nun schon im Keim erstickt worden.
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