Am Mittwoch starteten rund 200 bosnische Arbeiter einen 75 km langen Marsch bis zur kroatischen Grenze. Sie demonstrieren gegen die schwere soziale Lage in Bosnien und Herzegowina. Die Demonstranten arbeiteten in vier bankrotten Firmen in der bosnischen Stadt Tuzla und erhielten seit Monaten kein Gehalt und ihnen wurden auch keine Renten- und Krankenkassenbeiträge eingezahlt.
Nach dem sie in Tuzla gestartet sind, kamen sie heute am Grenzübergang Orašje an. Sie wollten die Grenze nach Kroatien, und dadurch auch die der EU, überqueren um Asyl zu beantragen. Allerdings haben nur wenige von den Demonstranten einen gültigen Reisepass. Nur vier haben die Grenze überquert, sind aber sogleich zurückgekehrt, da sich die Demonstranten nicht trennen wollen. Diese vier wollten beweisen, dass sie alle nicht zu stoppen sind und ihr Ziel durchsetzen werden. Sie wurden dann alle in Bussen zurück nach Tuzla gefahren und dort erwartete sie eine warme Mahlzeit und heiße Getränke. Während der Wartezeit an der Grenze versorgte sie das Rote Kreuz mit Decken und heißem Tee und eine lokale Bäckerei versorgte sie mit Burek.
Die Verwaltung in Tuzla hat den Demonstranten eine einmalige Geldhilfe angeboten. Diese lehnten sie allerdings ab, da sie eine permanente Lösung fordern. Sie kündigten an, dass sie ihre Demonstrationen auf jeden Fall vor den Verwaltungssitzen in Tuzla fortsetzen werden.