Vor zwei Wochen begann in Kroatien das „Programm Plus“, durch welches die Wartezeit für viele Untersuchungen verkürzt werden soll. An dem Projekt nehmen alle 33 Krankenhäuser und Kliniken teil. Jedes Krankenhaus stellt eine Liste mit den zehn Eingriffen oder Untersuchungen, für die die Wartelisten am längsten sind, zusammen und arbeitet diese dann zusätzlich mittwochnachmittags bis 20 Uhr und Samstags bis 16 Uhr ab. Falls eine Abteilung nicht genügend Aparte zur Verfügung hat, können sie diese von anderen Abteilungen ausleihen. Das Gesundheitsministerium erwartet, dass so wöchentlich rund 6000 und jährlich 300 000 Patienten bearbeitet werden können.
Das Gesundheitsministerium hat noch nicht bestätigt wie die Ärzte und anderen Mitarbeiter für die extra Arbeitsstunden bezahlt werden sollen und auch nicht wer für die zusätzlichen Materialkosten aufkommen soll. Eine konkrete Lösung für diese Probleme wird Mitte März erwartet. Gesundheitsminister Varga erklärte, dass es geplant war, dass das Personal in den Krankenhäusern keine Überstunden macht, sondern die Arbeitsstunden nur anders verteilt werden sollten. Dies ist allerdings praktisch fast unmöglich, da die Wartelisten unter anderem so lang geworden sind, da es an Personal mangelt. Das Ministerium hofft auch, dass wenn die Listen erst einmal abgearbeitet sind, es zu keinen weiteren Problemen dieser Art mehr kommt.
Teilweise sind aber auch die Patienten selbst Schuld an den langen Wartezeiten. Rund 30 % erscheint nicht zum vereinbarten Termin und genau so viele holen ihre Testergebnisse nicht ab. Es gibt verschiedene Gründe warum die Patienten nicht erscheinen. Einer davon ist, dass sie sich in verschiedenen Krankenhäusern anmelden, dann aber nicht absagen nachdem sie woanders früher an die Reihe gekommen sind. Die Regierung hatte darüber nachgedacht ein Gesetz zu verabschieden, nachdem die Patienten eine Strafe zahlen müssten, falls sie nicht zu ihrem Termin erscheinen ohne sich abzumelden. Es scheint allerdings so, als ob dieses Gesetz doch nicht zustande kommen wird.
In den letzen zwei Wochen kamen rund 8 000 Patienten, durch das „Programm Plus“, früher als erwartet, an die Reihe. Am meisten Patienten hat das Universitätsklinikum Rijeka behandelt (1205). Auf dem zweiten Platz ist das Universitätsklinikum Split mit 764 behandelten Patienten. Premierminister Milnović sagte zu dem Programm: „Das grundlegende Ziel des Programms ist nicht nur sich um die Bürger zu kümmern, sondern auch zu beweisen, dass man durch gute Organisation einiges bewegen kann.“