Bei der zweiten Sitzung des Ausschusses der sich mit der Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke beschäftigt haben die Experten mitgeteilt, dass sie der Regierung eindeutige und sehr liberale Vorschläge präsentieren werden und falls diese angenommen werden, würde Kroatien das liberalste Land in Europa im Bezug auf Medizinalhanf werden.
Der Medizinalhanf würde aus den Niederlanden, Europas führendem Anbieter für Marihuana für medizinische Zwecke, importiert werden, da der Anbau der Pflanze in Kroatien weiterhin illegal ist. Über die Legalisierung des Anbaus wird zur Zeit nicht diskutiert.
Die importierten Produkte würden dann im Labor zu verschiedenen Produkten verarbeitet werden. Geplant ist es den Patienten zwei Möglichkeiten zu bieten: Zum einen soll die Spitze der Pflanze zusammen mit einem Vaporisator verkauft werden und die Patienten würden dann den Dampf inhalieren. Als zweite Möglichkeit soll Cannabis-Öl in Form von Kapseln verkauft werden.
Bis die Legalisierung endgültig in Kraft tritt, sollen in den Apotheken galenisch und magistral zubereitete Arzneimittel die THC und CBD enthalten verkauft werden.
Cannabis-Öl ist der Zeit das meist (illegal) gekaufte Cannabis-Produkt in Kroatien. Die Legalisierung soll helfen, einen Standard festzulegen, da die Qualität der jetzigen Produkte stark schwankt.
Ein ähnliches Konzept ist in Slowenien schon in Kraft getreten. Dort können die Patienten über ein sogenanntes weißes Rezept von ihrem Hausarzt Cannabinoide in Apotheken kaufen, sie müssen diese allerdings selber bezahlen. In Kroatien sollen die Präparate an Patienten die an Krebs oder unter Depressionen oder einem Glaukom leiden verkauft werden. Es soll auch Krebspatienten helfen die Chemotherapie leichter zu verkraften, aber diese Diagnosen sind nicht die einzigen bei denen Medizinalhanf eingesetzt werden soll.
Der Ausschuss hat betont, dass ihre Rolle nur eine beratende ist und dass die endgültige Entscheidung bei der Regierung liegt. Sie erwarten allerdings ein positives Ergebnis, da sie ihre definitiven Ergebnisse zur Wahlkampfzeit präsentieren werden.