Die seit Jahren anhaltende Rezession beeinträchtigt die Wirtschaft in Kroatien stark und macht Unternehmen, Verbrauchern und Regierung gleichermaßen zu schaffen. Für ausländische Investoren ist das Land jedoch äußerst interessant, wie die aktuellen Zahlen der kroatischen Nationalbank zeigen. Auf „format.at“ ist zu lesen, dass es bei den ausländischen Direktinvestitionen im vergangenen Jahr 2014 in Kroatien einen deutlichen Anstieg gegeben hat. Während der Zufluss aus ausländischen Direktinvestitionen 2013 bei 735 Millionen Euro lag, stieg dieser 2014 auf 2,87 Milliarden Euro.
Positive Zahlen sind irreführend
Die kroatische Agentur für Investitionen und Wettbewerb konnte folglich ein hohes Wachstum vermelden, das auf den ersten Blick Hoffnung auf eine rasche Besserung der Lage macht. Bevor jedoch Jubelstürme ausbrechen können, rudern Experten zurück und weisen daraufhin, dass nur ein Teil der Direktinvestitionen tatsächlich in Kroatien verbleibt. Zurückzuführen ist dies auf die Tatsache, dass Investoren Kapital aus steuerlichen Gründen ins Ausland verschieben, um es daraufhin wieder zurückzuholen. Bei diesem Round-Tripping-Effekt steigen die ausländischen Direktinvestitionen, während die realen Investitionen jedoch deutlich niedriger anzusetzen sind.
Wie auf „format.at“ zu lesen ist, betrugen die realen Investitionen 1,39 Milliarden Euro. Der Wert liegt einerseits deutlich unter den gesamten ausländischen Direktinvestitionen, ist andererseits aber auch eine Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 2013. Trotz dieser dennoch positiven Entwicklung sieht die kroatische Wirtschaftskammer keinen Anlass zu Euphorie. Demnach sei die Lage nach wie vor nicht rosig. Die Verdopplung der Investitionssumme ändere daran nichts, schließlich waren die Werte für 2013 auf einem sehr niedrigen Niveau.
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