Bleiburg im österreichischen Kärnten ist auf eine besonders traurige Art und Weise mit der Geschichte Kroatiens verbunden, denn 1945 trug sich hier das Massaker von Bleiburg zu, dem unter anderem zahlreiche kroatische Soldaten zum Opfer fielen. Bis heute sind diese nicht vergessen, was die Gedenkveranstaltung am 16. Mai 2015 mal wieder bestätigte. Wie auf „orf.at“ zu lesen ist, gedachten rund 30.000 Menschen der Opfer und erinnerten im Rahmen der Veranstaltung an das Massaker.
Etwa 40.000 Zivilisten und Soldaten aus Kroatien diente Kärnten 1945 als Zuflucht, wo sie sich den britischen Besatzern ergaben. Diese schickten die Kroaten allerdings zurück und lieferten sie so Jugoslawien aus. Für zahlreiche Flüchtlinge bedeutete dies den Tod, da sie bei sogenannten Todesmärschen umkamen oder bei Massenerschießungen ermordet wurden. Neben Kroaten waren auch zahlreiche Menschen aus Montenegro und Slowenien unter den Opfern.
Gedenkveranstaltung stößt immer wieder auf Kritik
Das Massaker von Bleiburg ist bis heute unvergessen und wird in Kroatien als Tragödie von Bleiburg bezeichnet. Die kroatische Regierung sieht die Gedenkveranstaltung im österreichischen Bleiburg allerdings kritisch. Auch die Grünen in Österreich übten Kritik an der Gedenkveranstaltung am Loibacher Feld bei Bleiburg, die in diesem Jahr zum mittlerweile 70. Mal stattfand.
Diese Episode der Geschichte ist nach wie vor ein Tabuthema, das durch das gemeinsame Gedenken gewissermaßen aufgearbeitet werden soll. In diesem Jahr kamen Zehntausende nach Bleiburg, um der Opfer zu gedenken. Wenige Tage zuvor soll die Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic bereits vor Ort gewesen sein. Die eigentliche Gedenkveranstaltung wurde im kroatischen Fernsehen übertragen. Nichtsdestotrotz ist das Treffen umstritten und wird von der kroatischen Regierung, „orf.at“ zufolge, als Anziehungspunkt für Faschisten bezeichnet. Wie auf „kleinezeitung.at“ zu lesen ist, sieht dies Albert Steinhauser von den Grünen ähnlich und sprach von dem größten faschistischen Treffen in Österreich.
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Pigpanter (commons.wikimedia.org / GFDL, CC-BY-SA-3.0)