Vielen Kroaten ist der Schrecken des Bürgerkriegs in den 1990er-Jahren noch gut in Erinnerung, obgleich seit mittlerweile 20 Jahren Frieden herrscht. Von 1991 bis 1995 bestimmte der Krieg das alltägliche Leben in dem Land, das den meisten Menschen heute vor allem als traumhaftes Reiseziel bekannt ist. Wer sich während seines Aufenthalts aber auch für die Historie Kroatiens interessiert, stößt unweigerlich auf dieses dunkle Kapitel der Geschichte.
Serben und Kroaten lieferten sich immer wieder heftige Auseinandersetzungen und sind auch heute noch, 20 Jahre nach dem Kriegsende, weit von einer guten Nachbarschaft entfernt. Dies zeigen die aktuellen Feierlichkeiten, mit denen Kroatien an die erfolgreiche Operation Sturm erinnert. Am gestrigen Dienstag, den 4. August 2015, fand in Zagreb eine große Militärparade vor rund 100.000 Zuschauern statt. Am 5. August wurde die Feier dann auf der alten Festung Krin fortgesetzt. Regierungschef Zoran Milanovic und Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic eröffneten gemeinsam ein Museum, das an die Militäraktion Sturm erinnert, während der frühere Präsident Franjo Tudjman durch eine Statue geehrt wurde.
Kroaten feiern siegreiche Operation Sturm
Mit der geschichtsträchtigen Operation Sturm gelang es der kroatischen Armee 1995 die Krajina zurückzuerobern, die 1991 von Serben besetzt worden war. Den Kroaten gelang es damals so, die Kontrolle über die Serben-Republik Krajina wieder zu erlangen. Viele kroatische Serben verloren ihre Heimat und durften bis heute nicht zurückkehren. Während in Kroatien gefeiert wurde, trauerten die Serben und begingen den Volkstrauertag unter anderem mit einer Schweigeminute, Sirenen und dem Läuten von Kirchenglocken.
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