Bereits seit einigen Wochen ist in Kroatien von einer Regierungskrise die Rede. Nun kam gewissermaßen die offizielle Bestätigung aus Zagreb, denn aktuellen Medienberichten zufolge soll die Koalition zerbrochen sein. Wie unter anderem auf „zeit.de“ zu lesen ist, soll die HDZ, die die größte Koalitionspartei darstellt, dem Regierungschef Tihomir Oreskovic das Vertrauen entzogen haben. Vor gerade einmal fünf Monaten hatte dieser das Amt übernommen und agierte seitdem als kroatischer Ministerpräsident. Die konservative HDZ soll außerdem mitgeteilt haben, dass sie ihre Zusammenarbeit mit der Partei Most nicht fortführen möchte.
Die Spitzen der verschiedenen Parteien, die bislang Anteil an der Regierung hatten, haben sich zuletzt gegenseitig den Rücktritt nahegelegt, was den tiefen Riss, der durch die kroatische Regierung geht, verdeutlicht. Das Problem, das nun für eine handfeste Regierungskrise sorgt, ist bereits seit Jahrzehnten vorhanden, denn wie unter anderem auf „nzz.ch“ zu lesen ist, ist das kroatische Volk seit dem Zweiten Weltkrieg gespalten. Bis heute ist es nicht gelungen, die verschiedenen Milieus zu einer Gesellschaft zu vereinen. Zwischen rechts und links bestehen somit seit jeher große Diskrepanzen, an denen nun auch die aktuelle Regierung des Landes zerbrochen ist.
Neuwahlen in Kroatien sollen vermieden werden
Zu Neuwahlen soll es nach Möglichkeit nicht kommen. So soll der HDZ-Vorsitzende Tomislav Karamarko laut „fr-online.de“ angekündigt haben, dass er sich eine neue parlamentarische Mehrheit suchen wolle. Kenner der kroatischen Politik sehen dies allerdings sehr skeptisch, so dass Neuwahlen am Ende doch recht wahrscheinlich sind.
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