Bereits im Jahr 1850 wurde die Südbahnstrecke nach Triest gebaut, sodass die Adria der österreichischen Hauptstadt scheinbar „näher“ kam. Die schnelle Erreichbarkeit des Meeres sorgte dafür, dass immer mehr österreichische Investoren, zu denen neben den Habsburgern auch verschiedene angesehene Ärzte gehörten, die Gelegenheit nutzten, ihre Villen entlang der Küsten Istriens und Dalmatiens errichten zu lassen. Man könnte in diesem Zusammenhang durchaus von einer Kolonialisierung sprechen.
Der Kurort Opatija, der in der Vergangenheit unter dem Namen „Abbazia“ bekannt war und an der „k. u. k. Riviera“ liegt, war der erste seiner Art. Seit dem späten 19. Jahrhundert gehören aber auch Orte wie Portp Rose, Lussin oder Lovran dazu. Geplant und letztendlich auch errichtet wurden viele der in den Orten befindlichen Kureinrichtungen und Hotels, aber auch Strandpromenaden durch österreichische Investoren aus Wien. Die malerischen Strände dienten vielen Künstlern der österreichischen Hauptstadt zudem als eindrucksvolle Motive, die als spektakuläre Küstenlandschaft noch heute auf Leinwand bewundert werden können. Der Ort Grado, der mit dem aufkommenden Badetourismus ab dem Jahr 1900 berühmt wurde, gilt noch heute als sehr kinder- und familienfreundlich.
All diesen Details wird nun eine Ausstellung gewidmet. Gleichzeitig geht es in dieser um die Schifffahrt auf der Adria, die naturwissenschaftliche Erkundung der Küste sowie um den nach 1918 stattgefundenen Tourismus an der Adria. Auch die Insel Brioni, auf welcher einst Paul Kupelwieser lebte, wird in der Ausstellung thematisiert.
Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren können die Ausstellung kostenlos besuchen. Besucher mit ermäßigtem Tarif bezahlen 6 Euro Eintritt und Erwachsene 8 Euro.
Foto: Abbazia, Stephanie Glax 1911, wienmuseum.at