Dass die Adria wohl eine der größten Schätze Kroatiens ist, dürfte angesichts der touristischen Bedeutung der kroatischen Adriaküste sowie der dazugehörigen Inselwelt keine allzu große Überraschung sein. Für Kroatien ist die Adria aber noch in ganz anderer Hinsicht sehr wertvoll, denn unter dem Meeresgrund befinden sich einige Bodenschätze. Aktuellen Medienberichten zufolge sollen diese nun gefördert werden und die kroatische Wirtschaft gewissermaßen beflügeln.
Kroatien setzt auf Erdöl und Erdgas
Der Tourismus war bislang das Zugpferd der kroatischen Wirtschaft und lockte jedes Jahr zahllose Urlauber nach Dalmatien, Istrien oder an die Kvarner Bucht. Mittlerweile zeigen immer mehr Energie-Konzerne großes Interesse an der Region und wollen an der Erdöl-Förderung teilhaben. Zudem dürften sich auch die Erdgas-Konzessionen als lukratives Geschäft erweisen. Die Bestätigung der Existenz von vielversprechenden Gas- und Ölfeldern in der kroatischen Adria hat vielerorts für Jubel gesorgt und einen wahren Ölrausch ausgelöst, der allerdings nicht überall auf Gegenliebe stößt. Umweltschützer und all diejenigen, die vom Tourismus leben, sehen in der geplanten Förderung eine große Bedrohung.
Wie auf „derstandard.at“ zu lesen ist, steht der Entschluss zugunsten einer Förderung von Gas und Erdöl in Kroatien fest. Insgesamt wurden zehn Lizenzen vergeben, von denen sieben an den aus Österreich stammenden Konzern OMV sowie dessen US-amerikanischen Partner Marathon Oil gingen. Bis zum 2. April müssen nun die Verträge unterschrieben werden. Bei den Lizenzen handelt es sich „derstandard.at“ zufolge um Erkundungslizenzen mit einer Gültigkeit von fünf Jahren. Weitere Unternehmen, die Lizenzen erhalten, sind INA aus Kroatien, MOL aus Ungarn sowie ein aus der britischen Medoilgas und der italienischen ENI bestehendes Konsortium.