Der kroatische Ex-Chef des Geheimdienstes, Josip Perkovic, soll nach Deutschland ausgeliefert werden. Angeblich sei er im Jahr 1983 an einem Mord beteiligt gewesen. Festgenommen wurde der Kroate am 1. Januar 2014. Um die Auslieferung zu erreichen, drohte die EU mit der Verhängung von Sanktionen. Um Perkovic auszuliefern, musste in Kroatien extra ein Gesetz verändert werden. Zunächst versuchte die kroatische Regierung den Ex-Geheimdienstchef zu schützen, und zwar nur einige Tage vor dem offiziellen Beitritt zur Europäischen Union.
Deutschland hatte vor einiger Zeit eine Belohnung für die Ergreifung des Kroaten ausgesetzt. Diese lag bei 12.000 Euro. So musste auch die kroatische Regierung erkennen, dass es den Deutschen wichtig ist, einen mutmaßlichen Mörder zu ergreifen. Im Jahr 1983 soll er den Geschäftsmann Stjepan Djurekovic getötet haben, und zwar in Wolfratshausen, welches sich in der Nähe von München befindet.
In den 70er und 80er Jahren fand ein Kampf zwischen dem UDBA (ehemaliger jugoslawischer Geheimdienst) und dem nationalistischen Exilkroatien statt, der innerhalb Deutschlands ausgetragen wurde. Damals wurden mehr als 70 Menschen getötet. Nach wie vor ist es den Deutschen daher sehr wichtig, bestehende Fragen endlich zu klären. Man hofft, dies im nachfolgenden Gerichtsverfahren gegen Perkovic erreichen zu können.
Zwar geht das BKA derzeit davon aus, dass Perkovic den Mord begangen habe, allerdings dürfte sich dies nach so langer Zeit nur noch schwer beweisen lassen. Hierzu muss die damals herrschende Gesetzeslage noch einmal sehr genau geprüft werden.