Nach dem 18-tägigen Wahlkampf, während dem die Kandidaten ihre Programme vorstellen konnten, hat am Samstag um 00:00 Uhr in Kroatien die sogenannte „Wahlstille“ (izborna štunja) begonnen. Diese beginnt am Vortag der Wahlen um Mitternacht und endet mit der Schließung der Wahllokale, am Wahltag um 19 Uhr. In dieser Zeit ist jeglicher Wahlkampf verboten, es dürfen keine Schätzungen und keine inoffiziellen Wahlergebnisse publik gemacht werden. Es dürfen auch keine Fotos, Interviews oder Aussagen der Kandidaten veröffentlicht werden und auch keine Aussagen oder Schriftstücke zitiert werden. Die staatliche Wahlkommission hat die Kandidaten außerdem dazu aufgerufen, währen der „Wahlstille“ keine E-Mails oder Sms zu verschicken deren Inhalt mit den Wahlen zu tun hat und auch keine Flyer zu verteilen. Die Kommission hat auch noch einmal darauf hingewiesen, dass auch soziale Netzwerke in die Bestimmungen der „Wahlstille“ mit einbezogen sind.
Die Wähler werden morgen bei den sechsten Präsidentschaftswahlen entscheiden, wer die nächsten fünf Jahre das Staatsoberhaupt sein wird. Die rund 3,8 Millionen Wahlberechtigten haben vier Kandidaten zur Auswahl: den jetzigen Präsidenten Ivo Josipović, die Diplomatin und ehemalige Ministerin Kolinda Grabar Kitarović, den angesehenen Arzt Milan Kujundžić und den politischen Aktivisten und jüngsten Kandidaten Ivan Vilibor Sinčić.
Gewinner der Wahlen ist der Kandidat, der 50% + 1 der Stimmen der Wahlbeteiligten erhält. Falls es morgen keinen Gewinner gibt, findet eine Stichwahl am 11. Januar 2015 statt. Dort treten dann die zwei Kandidaten an, die in der ersten Runde die meisten Stimmen bekommen haben.
Nachdem das Gesetz über die Präsidentschaftswahlen geändert wurde, dauert die „Wahlstille“ jetzt nur noch bis 19 Uhr am Wahltag und nicht mehr wie vorher bis Mitternacht. Die ersten vorläufigen Resultate werden deshalb schon um 20 Uhr auf der Internetseite der staatlichen Wahlkommission bekannt gegeben und diese werden dann ständig aktualisiert.