Bei der Sicherheitskonferenz, die letzte Woche in München statt fand, hat der amerikanische Vizepräsident Joe Biden dem serbischen Premier Aleksandar Vučić zwei Möglichkeiten angeboten, wie amerikanisches Gas nach Serbien transportiert werden könnte. Im Moment ist Russland Serbiens einziger Gaslieferant und durch das amerikanische Angebot wäre Serbien deutlich unabhängiger.
Seitdem das Projekt der Gasleitung South Stream eingestellt wurde, blieben Serbien wenige Möglichkeiten eine Alternative zu den russischen Gaslieferungen zu finden. Die USA boten nun zwei neue Möglichkeiten an. Die erste wäre Gas aus Amerika über Kroatien und Ungarn nach Serbeien zu transportieren. Dafür müsste aber erstmal das LNG-Terminal auf der Insel Krk gebaut werden. Das Gas würde dann mit speziellen Schiffen aus Amerika zum Terminal befördert werden und dann durch Gasleitungen bis nach Serbien weitergeleitet werden. Kroatien würde durch den Bau des LNG-Terminals nicht direkt von dem Gas profitieren, allerdings von den Gebühren die für die Nutzung entstehen. Für Bosnien und Herzegowina, Serbien, Ungarn, Österreich und Slowenien wäre das Terminal allerdings von großer Bedeutung.
Der Energiefachman Igor Dekanić sagte zu dem Thema:«Die energie-politische Situation in Südeuropa im vergangenen Jahr und in diesem Jahr ist der Wind in den Segeln für den Bau des Krk-Terminals, unabhängig von dem Rückgang der Nachfrage nach Gas und anhaltender Wirtschaftskrise.» Er erklärte weiter, dass die südeuropäischen Länder nicht nur von einem Gasliferranten oder einer Gasleitung abhängen dürfen und dass es am wichtigsten sei einen stabilen und sicheren Weg für den Gastransport zu finden.
Die zweite Möglichkeit die die Amerikaner vorgeschlagen haben, wäre Gas aus Aserbaidschan nach Serbien zu transportieren. Dafür müsste Serbien sich allerdings an eine Gasleitung in Bulgarien anschließen.